Magirus hat laut den Normierungsvorgaben das Schwere Löschgruppenfahrzeug wie folgt beschrieben:
Für das Löschgruppenfahrzeug (SLG) wird das MAGIRUS-Feuerwehr-Fahrgestell Bauart S 3000 verwendet. Das Führerhaus mit angebautem Mannschaftsraum ist vollständig geschlossen. Die Windschutzscheibe ist feststehend aus Sicherheitsglas. Die Türen des Führerraumes haben Kurbelfenster und die Türen des Mannschaftsraumes fest eingebaute Fenster. Der Führerraum hat 3 und der Mannschaftsraum 8 Sitzplätze. Die Mannschaftssitzbänke aus Hartholzleisten sind aufklappbar, darunter befinden sich Gerätekästen. Fahrtrichtungsanzeiger, Scheibenwischer, Rückblickspiegel, Sonnenblende. und Kennlichtscheinwerfer, Heizung und Deckenbeleuchtung für Innenraum, sowie Ladesteckdose sind vorhanden.
Hinter dem Mannschaftsraum ist der Aufbau mit den geräumigen Laderäumen für die feuerwehr-technische Ausrüstung angeordnet. Im vorderen und mittleren Teil sind durchgehende Räume. Im hinteren Teil sind beiderseits Räume für Druckschläuche, oben in Fächern und unten auf tragbaren Schlauchhaspeln. Der Pumpenraum ist von hinten zugänglich, darüber befindet sich ein weiterer Laderaum. Sämtliche Türen besitzen selbsttätige Endfeststellung und lassen sich so weit öffnen, dass alle Räume gleichzeitig entleert werden können. Auf dem Dach sind Lagerungen für Ersatzrad, Leitern usw. angebracht. Das Dach über den Laderäumen ist begehbar. Der Aufbau besieht aus einem Hartholzgerippe und ist innen mit Sperrholz und außen mit Blech verkleidet. Das Dach des Führer- und Mannschaftsraumes ist mit Segeltuch und das der Laderäume mit verzinktem Blech überzogen.
Quelle: Bild und Text aus dem Magirus Werbeprospekt
Doch mit dem Fortgang des Krieges wurde die Versorgungslage immer schwieriger.
Von den Beschaffungsengpässen blieb die Feuerwehr nicht verschont. So lautete die Anweisung des Chefs der Polizei: „Sämtliche neu angelieferten ungummierten C-Druckschläuche sind in Längen von 30 m, die ungummierten B-Schläuche in Längen von 40 m zu schneiden so lange nicht genügend Druckkupplungen zur Verfügung stehen“.
Die in den „Anordnungen über den Bau von Feuerwehrfahrzeugen“, Heft 1 bis 6 aufgeführten Ausrüstungsstücke wie z.B. Rollschlauchriemen, Saugkorbleinen, Schlauchhalterriemen, Sprungtücher, Asbesthandschuhe, Asbesthauben, Tragbeutel für Fangleinen, Kabeltrommeln einschl. Kabel, Stative f. Scheinwerfer, Segeltucheimer und Hanfseile sind in Zukunft bei der Auslieferung neuer Fahrzeuge nicht mehr mitzuliefern.
Von den Auftragnehmern bereits hergestellte Stücke können noch ausgeliefert werden.
Die Neu- und Ersatzbeschaffung der vorgenannten Ausrüstungsstücke durch örtliche Dienststellen ist ebenfalls unzulässig.
Auch an den Aufbauten wurde eingespart wie zu Beispiel:
1 Paar Winker mit Schalter, Knopflochgurte anstelle von Lederriemen in den Schlauchfächern, der Anstrich erfolgte nun einheitlich in Dunkelgelb RAL 7028. Das amtlichen Kennzeichen wurde am Aufbau aufgemalt. Holzfaserplattenbeplankung anstelle der Blechverkleidung und keine geschlossenen Schlauchkästen mehr.
Die Fertigung des Löschfahrzeuges wurde Mitte 1944 bei Magirus eingestellt. Alle Kapazitäten wurden nun zur Fertigung des „RSO“ (Raupenschlepper Ost) benötigt.
Insgesamt wurden im 2. Weltkrieg ca. 5100 SLG (LF 15) gebaut.