Eifrige ehemalige Wehrmänner arbeiten an
einem „Reinschau-Museum“ für Memmingen.
Memmingen Fußgänger bleiben stehen und sind neugierig, warum sich ein eifriger Arbeitstrupp an den betagten Toren der Alten Feuerwache am Ratzengraben zu schaffen macht. Die „Handwerker“ freuen sich über dieses Interesse der Bürgerschaft. In Wirklichkeit ist die „Schraubergruppe“ der Interessengemeinschaft „Alte Memminger Feuerwehrfahrzeuge“ am Werk.
Normalerweise treffen sich die ehemaligen Feuerwehrmänner jeden Mittwoch, um die Fahrzeuge ihres historischen Löschzugs in Schuss zu halten. Im Moment liegt die Priorität jedoch bei zwei Garagen der Alten Feuerwache, die dringend renoviert werden müssen. Nach Fertigstellung soll hier ein „Reinschau-Museum“ für die Bevölkerung und Besuchergruppen entstehen.
Bereits über 300 ehrenamtliche Arbeitsstunden haben die Wehrmänner in das aktuelle Projekt investiert. Zwei große Flügeltore auf der Südseite wurden komplett abgeschliffen und mit der Originalfarbe neu bemalt. Die Bodenplatte wurde erneuert und die in den Toren integrierten Fenster teilweise ausgebessert oder komplett ersetzt. Auch der Innenraum wurde renoviert, weshalb die Besucher jetzt freundliche Räume erwarten.
Die neuen Räume sollen den Kern des künftigen Feuerwehrmuseums bilden, in denen historische Handdruck- und Tragkraftspritzen sowie Uniformen, Ausrüstungsgegenstände und ein VW-Käfer ihren Platz finden werden.
Dadurch wird die Geschichte des Memminger Feuerlöschwesens wieder lebendig und das Interesse für die vielfältigen Aufgaben der Feuerwehr geweckt.
Im Werkstattbereich auf der Nordseite des Gebäudes hat die alte Drehleiter namens Georg aus dem Jahr 1954 ihren Platz gefunden. Gespannt wartete die Schraubergruppe auf das Ergebnis des im Frühjahr fälligen TÜV-Termins.
Aufatmen: Georg kam ohne Mängel durch.
Die weiteren zwei Großfahrzeuge des einzigartigen historischen Löschzugs sind jedoch noch immer ausgelagert und hoffen auf eine baldige Rückkehr an die „Geburtsstätte“ der Memminger Feuerwehr.
Vorsitzender Rainer Dietrich und Fahrgruppenleiter Rudi Spitz hoffen ebenfalls, insbesondere auf eine zeitnahe Behandlung im Stadtrat. Das seit längerer Zeit bestehende Konzept wurde fortgeschrieben und beinhaltet auch das geplante Reinschau-Museum. Noch befinden sich allerdings Fundfahrräder in den dringend benötigten benachbarten Garagen, um endlich das ausgelagerte Löschgruppen- und ein Tankfahrzeug unterzubringen.
Der historische Löschzug der Memminger Feuerwehr bleibt ein sympathischer Botschafter der Stadt und nimmt am bayerischen Oldtimertreffen in Wattenweiler teil. Bei der letztjährigen Veranstaltung in Sulzberg hatten die Memminger einen Sonderpreis für den schönsten Löschzug erhalten.