Nachdem außer diversen Kleinstarbeiten unser LF 16 „Goliath“ nach nun über 3 Jahren intensiver Arbeit fast abgeschlossen ist, haben wir im 2. Quartal 2021 begonnen, uns mit der Restaurierung, der uns überlassenen Handdruckspritze auseinanderzusetzen.
(wir berichteten)
Hergestellt wurde die Spritze von der Nürnberger Feuerlöschgeräte- und Maschinenfabrik vorm. Justus Christian Braun AG und im Jahre 1911 für ca. 1.300 Mark geliefert. Diese auf einem 2-achsigen Gestell aufgebaute Druck- und Saugspritze ist mit einer Zugdeichsel versehen, die mit Pferden bespannt werden kann. Das Gefährt ist mit 2 nach vorne gerichteten Sitzplätzen ausgestattet. Auf dem Wagen befindet sich ein offener Wasserbehälter, in dem sich die Zweikolben-Pumpe zur Wasserbeförderung befindet. Auf der Rückseite des Wagens ist eine Schlauchhaspel angebracht.
Unser Bestreben ist es, die Handdruckspritze optisch und funktionell wiederherzustellen. Ob uns dies gelingt, wird sich zeigen.
Der Zustand der Spritze kann durchwegs als schlecht beurteilt werden und somit sind umfangreiche Wiederherstellungsarbeiten notwendig. Auch bereiten uns einige fehlende Teile noch Sorgen. Aber nach dem Motto „kommt Zeit, kommt Rat“ wird sich das Problem vielleicht noch lösen lassen.
Nach dem Anlegen einer To-do-Liste über alle notwendigen Arbeiten haben wir mit der Bilddokumentation und dem Abbau der ersten Teile begonnen. Rund ein Dutzend Arbeitsstunden später war die Spritze in ihre Einzelteile zerlegt.
Nun beginnt wieder das entrosten und reinigen der unterschiedlichsten Metallteile. Auch die zahlreichen Holzteile müssen mit größter Vorsicht aufbereitet werden. Auf unsere Malergruppe kommen in den nächsten Monaten zeitaufwendige Arbeiten zu, da die Handdruckspritze mit einer Vielzahl von farblichen Akzenten versehen war.
Es ist immer wieder sehr interessant und spannend, sich mit der Ingenieur- und Handwerkskunst der damaligen Zeit auseinanderzusetzen.
Bericht aus der Memminger Zeitung vom 11.07.2021
Historische Feuerlöschspritze wird restauriert
Aus dem Jahr 1911 stammt die Feuerlöschspritze der damaligen Ferthofer Feuerwehr, die Ende der 60-er Jahre in den Besitz der Familie Kutter kam. Seither fristete das in Nürnberg hergestellte Gerät ein vergessenes Dasein in einer Scheune.
Alex Kutter vom Löschzug 3 der Memminger Feuerwehr und Vater Michael Kutter entschlossen sich, das historische Prunkstück zu treuen Händen der „Interessengemeinschaft (IG) alter Memminger Feuerwehrfahrzeuge“ zu schenken (die MZ berichtete).
Pandemiebedingt konnte mit der Restaurierung erst Anfang dieses Jahres begonnen werden. Die Handdruckspritze wurde mittlerweile in der Alten Feuerwache am Ratzengraben komplett zerlegt.
Die Ruheständler der Memminger Feuerwehr sind zuversichtlich, dass Speichenräder und Pumpe bis Jahresende in neuem Glanz erstrahlen werden.
Die Oldtimerfreunde (von links) Rainer Dietrich, Karl Reicherseder, Rudi Spitz und Johann Dietrich treffen sich hierzu in wechselnder Besetzung regelmäßig in der Werkstatt der Alten Feuerwache.