Tankspritze 2,5a (TS 2,5) Henschel

Klassifizierung: Tankspritze

Indienststellung:05.1945
Im Dienst bis:ca. 1960
Kennzeichen:MM-465
Interner Name:„Henschel“
Funkrufname:Keiner

Henschel Ts-2,5 Frontansicht

Technische Daten: Hersteller

Fahrgestell:Henschel
Fahrzeugtyp:33 FA 1
Motor:6-Zylinder-Benzinmotor
Motorleistung:120 PS
Zul. Gesamtgewicht:10,2 to

Aufbau-Hersteller:Carl Metz od. Magirus
Löschwassertank:2500 Liter Wasser
250 Liter. Schaummittel Tutogen
Pumpenleistung:2500 l/min.
Besatzung:1/4

Anmerkung / Beschreibung

Das Fahrzeug wurde von der Luftwaffe am Fliegerhorst Memmingerberg vergessen und dann von der Memminger Feuerwehr einer neuen Verwendung zugeführt. Laut Hugo Allgöwer wurden zwei Tankspritzen mit Anhänger und ein großer Schlauchwagen „erbeutet“.

Die Freude über die Neuzugänge währte nicht lange, musste doch eine Tankspritze und der Schlauchwagen nach deren Entdeckung an den Motorpool der Amerikaner abgegeben werden.

Die Tankspritze war das erste Tanklöschfahrzeug der Memminger Feuerwehr.
Wie in Memmingen üblich, wurde das Fahrzeug an die Bedürfnisse der Wehr angepaßt. So wurde auf dem Wassertank eine Ablage zur Lagerung verschiedener Ausrüstungsgegenstände montiert. Die Saugschläuche wurden links und rechts am Wassertank in Halterungen gelagert. Ursprünglich waren diese unter dem Wassertank verlastet, aber durch den Umbau von hinten nicht mehr zugänglich. Am Heck wurde eine Aufprotzvorichtung für eine fahrbahre Schlauchhaspel angebracht und darüber eine Halterung für eine tragbare Haspel.

Ausgesondert wurde die Tankspritze vermutlich mit der Indienststellung des neuen TLF 16 (Helene Bj. 05.1960).

Henschel Tankspritze 2.5a
Auf dem Bild gut zu erkennen die gelagerten Schläuche und Geräte auf dem Wassertank. Sowie eines der 3 Komet-Schaumrohre auf dem
vorderen linken Kotfügel mit der stehenden 40 Meter Hochdruckhaspel.
Henschel TS2.5a an der Pründe
Hier stehen die Fahrzeuge in Bereitstellung zu einer Übung in der „Pfründe“ vor dem ehemaligen Stadtkrankenhaus.
Gut zu erkennen die mächtige 2500 Ltr. Vorbaupumpe sowie die 3 Schaumrohre auf den Kotflügeln.

Die Tankspritze 2,5a bei der Memminger Feuerwehr wurde nur als „Henschel“ bezeichnet.

Dieses Fahrzeug war sehr schwer zu fahren bzw. zu lenken. So endete eine  Alarmfahrt in der Hausmauer eines Hauses am Anfang der Kempter Straße (Feinkost Gäble). Der Schaden an der „Henschel“ sei minimal gewesen, sodass man die Alarmfahrt fortsetzen konnte. Das Loch in der Mauer wurde dann auf dem kleinen Dienstweg bereinigt.
Musste das Fahrzeug auf engem Raum rangieren, so nahm ein Helfer links neben dem Fahrer Platz und unterstützte diesen mit seiner Muskelkraft.
Bei einem langen Brandeinsatz im Sägewerk Hawangen sei der Fahrzeugmotor so gefordert worden, daß der Auspuff glühte – so die spätere Schilderung in geselliger Runde.

Henschel TS 2.5a
TS2.5 von rechts hinten
Auf diesem Bild sind die „Memminger Änderungen“ gut zu erkennen.
Die Aufprotzvorrichtung für die fahrbahre Schlauchhaspel sowie die angebrachte tragbare Haspel.
Die Saugschläuche wanderten von der Lagerung unter dem Wassertank an die linke und rechte Außenseite der Henschel Tankspritze.
Henschel TS 2,5 erste Bauserien ohne Kabine
Bild: www.leadwarrior.com
Henschel TS 2,5 mit Tankspritzenanhänger
Bild: www.leadwarrior.com

Geschichte der Henschel Tankspritze 2,5a

Mitte der dreißiger Jahre benötigte das neu gegründete Reichsluftfahrtministerium (RLM) leistungsfähige Feuerwehrfahrzeuge für die Fliegerhorste der Luftwaffe, um Brände bei Flugunfällen wirksam bekämpfen zu können. Diese Fahrzeuge sollten laut Spezifikation das Wasser und das Schaummittel mitführen und mussten in der Lage sein, den Löschschaum aus 3 Rohren in 5 Sekunden nach dem Anhalten des Fahrzeuges zu dosieren.
Das Ergebnis des Entwicklungsprozesses war das als Kfz.343 bezeichnete Fahrzeug.
Trotz der vorgeschriebenen Verwendung von Dieselmotoren für Feuerwehrfahrzeuge wurde in diesem Fall das Henschel 33FA1-Fahrgestell mit 120 PS Vergasermotor gewählt, da das Benzin natürlich auf allen Flugplätzen verfügbar war. Die Feuerlöschausrüstung umfasste den Tank für 2.500 Liter Wasser und 250 Liter Schaummittel. Eine zweistufige Kreiselpumpe FPV 25/8 (2.500 Liter pro Minute bei 8 bar), die sich an der Vorderseite befand. Zwei 20 Meter und einen 40 Meter langen Hochdruckschlauch, der auf stehenden Schlauchtrommeln für die drei Kometen-Luftschaumrohre aufgewickelt war. Eine 5 Meter lange Stahl-Klappleiter, einen zweiteiligen Rettungshaken, zwei Kohlensäure-Handfeuerlöscher und zwei Tetra-Feuerlöscher sowie weitere Geräte. Zu jedem Fahrzeug gehörte auch ein Anhänger für Tankspritzen. Auf diesem waren weitere Armaturen und Schläuche gelagert.

Ein Auftrag für die Massenproduktion wurde der Firma Metz in Karlsruhe erteilt. Im Jahr 1936 lieferte Metz die erste Serie (Seriennummer 100-190) der Feuerwehrfahrzeuge mit der Bezeichnung Tankspritze TS 2,5 aus. Im Jahr 1938 folgte eine zweite Serie (Seriennummer 191-347).
Das dritte Los wurde 1940 von der Firma Magirus in Ulm gefertigt. Diese Fahrzeuge trugen die Bezeichnung Tankspritze TS 2,5a (Seriennummer 348-783) und hatten einen geschlossenen Mannschaftsraum.

So wurden insgesamt 684 Tankspritzen auf Henschel 33-Fahrgestelle gebaut. Ab 1943 wurden die unterschiedlichen Bezeichnungen der Feuerwehrfahrzeuge durch das Reichsministerium des Innern und des Reichsluftfahrtministerium einheitlich geregelt. Ab diesem Zeitpunkt wurden diese Baureihen als TLF 25/36, TLF 25/38 bzw. TLF 25/40 bezeichnet. Die Zahl nach dem Schrägstrich markiert das Jahr der Baureihe. Tankspritzen TS 2,5 wurden von der Luftwaffe vor dem Krieg und auf allen Kriegsschauplätzen, außer in Afrika, bis zum Kriegsende eingesetzt. Zu einer Flugplatzfeuerwehr gehörte neben der Tankspritze mit Anhänger (ohne TS) auch ein „Großer Schlauchwagen“ (GSK 4,5) mit Anhänger (mit einem TSA vergleichbar).

Quelle: Textpassage www.leadwarrior.com