IG alter Memminger Feuerwehr Fahrzeuge e.V. - LF 16
Löschgruppenfahrzeug 16, Baujahr 1956
Fahrzeug noch mit Rundumkennleuchten und weißen Kotflügeln die nicht dem Auslieferungzustand entsprachen.
Löschgruppenfahrzeug 16, Baujahr 1956
Zustand bis 2018 vor der Restaurierung, die Blaulichter sind bereits umgebaut.
LF 16/8
Das Fahrgestell, allen Aufbauten entledigt, noch ist der alte Lack nicht komplett entfernt.
Technische Daten: LF 16 „Goliath“
Baujahr 1956
Fahrgestell Mercedes LAF 311-42
KW (PS) 85 (115) Turbo
Aufbau Metz
Pumpenleistung 1600 l/min
Tankinhalt 800 Liter
Zusatzbeladung TS 8/8
Besatzung 1 + 8
Indienststellung 14.08.1956
Im Einsatz bis 29.12.1988
Namensgeber „Goliath“ benannt nach der biblischen Gestalt, wegen dem Leistungsstarken 115-PS Turbolader-Motor

Februar 2018

Bei der Jahreshauptversammlung am 27.02.2018 haben die Vereinsmitglieder und die Vorstandschaft beschlossen, unser LF 16 „Goliath“ zu restaurieren. Es ist das letzte Großfahrzeug unseres Löschzuges, das wieder in der Originalfarbe der 50`iger Jahre erstrahlen soll. Der rostige Zahn der Zeit nagt inzwischen erkennbar stark an vielen Stellen. Es würde daher höchste Zeit, mit den Restaurierungsarbeiten zu beginnen. Somit hätten wir dann alle Fahrzeuge unseres Löschzugs auf dem Stand, wie sie in den 50`iger Jahren an die Feuerwehr Memmingen ausgeliefert wurden.

Auch wenn die Finanzierung dieses Projektes noch nicht gesichert ist, sind wir guter Dinge, dass wir mit unseren Mitgliedern, aus denen sich bereits zum wiederholten Male wieder eine motivierte „Schraubertruppe“ gebildet hat, diese anspruchsvolle Aufgabe zu meistern.

Anbei möchten wir von Zeit zu Zeit über den Fortschritt der Restaurierungsarbeiten berichten und euch einige Bilder dazu zeigen.

April 2018, Beginn der Arbeiten

Am 14. April 2018 begannen wir mit der Dokumentation aller noch im Fahrzeug befindlichen Geräte. Pro Geräteraum wurde festgehalten, welches Teil mit welcher Halterung an welcher Position verbaut war. Parallel wurde mit der Demontage der ersten Anbauteile begonnen. In den folgenden Wochen wurden Fahrzeugtüren ausgebaut, Kotflügel abgebaut, alle Halterungen und Einrichtungen entfernt, aber auch bereits die ersten Fahrzeugteile repariert und für die Lackierung vorbereitet.

August 2018, Der Kofferaufbau wird abgehoben

Mitte August waren wir soweit, dass der Kofferaufbau vom Fahrgestell abgehoben werden konnte. Anschließend wurden die noch im Aufbau befindlichen Trennwände entfernt, sodass der Koffer komplett entkernt war. Vom Fahrgestell wurde die Feuerlöschkreiselpumpe (FP) und der Löschwassertank entfernt. Jetzt begannen die aufwendigen Entrostungs- und Schweißarbeiten. Inzwischen hatten wir die Information vom Lackierer erhalten, dass alle neu zu lackierenden Teile komplett entlackt werden müssen, da heutige Farben nicht kompatibel zu dem im Jahr 1956 aufgebrachten Nitro-Lack sind. Diese Ansage machte uns das Leben nicht leichter.

Januar 2019, Das Fahrgestell und der Koffer gehen zum Lackierer

Endlich ist es soweit, der Koffer und das Fahrgestell gehen zum Lackierer. Diverse Anbauteile haben bereits die neue Farbe erhalten und wir können es kaum erwarten das Fahrzeug im neuen Glanz zu sehen.

Februar 2019, Das Fahrgestell und der Aufbau haben eine neue Farbe

Das Fahrgestell und der Aufbau ist wieder zurück, jetzt beginnt der Wiederzusammenbau. Aber zuerst müssen immer noch zahlreiche An- und Einbauteile lackiert werden.

März 2019, Die FP und der Löschwassertank kommen auf das Fahrgestell

Die Feuerlöschkreiselpumpe und der Wassertank wurden in den letzten Monaten komplett überholt und auch mit neuer Farbe versehen. Jetzt kommen beide Teile wieder auf das Fahrgestell. Auch der Koffer hat inzwischen wieder seine neu lackierten Trennwände der unterschiedlichen Geräteräume erhalten

Juni 2019, Hochzeit das Fahrgestell bekommt seinen Aufbau wieder

Eine spannende und nervenaufreibende Aktion war das Wiederaufsetzen des Kofferaufbaus. Mit sach- und fachlicher Unterstützung unserer Vereinsmitglieder Katrin und Christian und jede Menge Manpower war es nach etlichen Stunden geschafft. Das Fahrgestell hatte seinen Aufbau wieder

September 2019, erste Präsentation zum 30-jährigen Bestehen der IG

In den letzten Wochen, der Urlaubs- und Ferienzeit zum Trotz, hat es viele Fortschritte gegeben.

Alle Scheiben und Türen sind eingebaut, alle Anbauten auf dem Dach sind fertig gestellt und auch beim Innenausbau von Fahrgastraum und Koffer hat sich mächtig was bewegt. Immer das Zwischenziel vor Augen, am 7. September 2019 wollen wir zum 30-jährigen Bestehen der IG das noch nicht fertige Fahrzeug einer breiten Öffentlichkeit im Rahmen einer Fahrzeugausstellung präsentieren.

Oktober 2019

Aktuell drehen sich alle Arbeiten hauptsächlich um den Ausbau bzw. die Aufbereitung der Geräteräume. Wir Schleifen und Malen. Einige Holzteile müssen von uns erneuert werden, da hier der Zahn der Zeit und das Einsatzgeschehen deutliche Spuren hinterlassen haben. Die Restaurierung der Geräteräume gestaltet sich als sehr zeitaufwendig, da aufgrund des mitgeführten Materials es eine Unmenge an Befestigungen, Aufhängungen und Halterungen gibt.

Wir wollen auch bei der Ausgestaltung der Geräteräume so nah wie möglich an den Auslieferungszustand des Fahrzeuges kommen. Dazu ist es notwendig alte Unterlagen und Fotos heraus zu suchen und zu sichten. Diese Aufgabe hat unser Mitglied Gerhard übernommen, der mit unglaublicher Geduld und Hartnäckigkeit jedem noch so kleinen Hinweis nachgeht, um der Schraubertruppe detaillierte Informationen über die Einteilung und Ausstattung der Geräteräume zu liefern. Es geht vorwärts, aber Geduld und Ausdauer sind angesagt.

Februar 2020

Wir arbeiten zurzeit an mehreren Stellen am Fahrzeug. Fast alle Tätigkeiten haben mit dem Innenausbau, beziehungsweise mit der Wiederaufbereitung der Ausrüstung des Fahrzeuges zu tun. Auch an den beiden stark in Mitleidenschaft gezogenen Unterbaukästen wird gearbeitet. Hier ist unser Schlosser Enne seit Monaten beschäftigt, die Grundstruktur der Kästen auszurichten und Bleche zu erneuern. Inzwischen sind die Kästen soweit fortgeschritten, dass die Rostschutzfarbe auftragen werden kann.

Unser technischer Leiter sorgt für Arbeitsnachschub. Die in Memmingen zum Fahrzeug gehörende Tragkraftspritze  steht in der Werkstatt und soll auch im neuen Glanz erscheinen. Der Auseinanderbau ging schnell von der Hand und die ersten Teile sind bereits beim Lackierer.

März 2020

Aufgrund der COVID-19 Pandemie wurden alle Arbeiten am Fahrzeug eingestellt.

15. Mai 2020

Nachdem die Ausgangsbeschränkung in Bayern aufgehoben ist, haben sich die ersten Mitglieder unter Einhaltung der gültigen Abstandsregeln in der Werkstatt getroffen, um an den Unterbaukästen weiter zu arbeiten.

Juli 2020

Die beiden Unterbaukästen werden in ihre Halterungen gehoben und befestigt. Damit sind die letzten großen Teile an ihrem Platz. Ferner wird aktuell am Interieur von Geräteraum 6 gearbeitet. Das bedeutet, Aufarbeitung der 12V Kabeltrommel und dem dazu gehörigem Scheinwerferstativ. Auch die Holzkästen für das Handwerkzeug, das Starkstrom -Werkzeug und der Verbandskasten bekommen neue Farbe.

August 2020

Die im Jahre 2018 begonnene Restaurierung von unserem LF 16 machte es notwendig, den alten Nitro-Lack komplett zu entfernen. Somit verlor das Fahrzeug zwangsläufig auch alle Beschriftungen. In echter Handarbeit wurden nun durch unsere beiden „Schriftenmaler“ Rainer und Theo der Schriftzug „Freiw. Feuerwehr Memmingen“ und das Memminger Stadtwappen auf die beiden Fahrzeugtüren aufgebracht. 

Am 27.08.2020 erhielt unser LF 16 auch wieder seinen Schriftzug „Goliath“, benannt nach der biblischen Gestalt, wegen dem leistungsstarken 115-PS Turbolader-Motors.

Der Geräteraum 6 (Werkzeug und Beleuchtung) sind fertig restauriert.

September 2020

Im Geräteraum 2 wurden die Halterungen für die wasserführenden Armaturen  eingebaut. Die Strahlrohre, der Verteiler, ein Verteiler mit Druckbegrenzungsventil, der Schaumzumischer und das Schaumrohr wurden gesäubert und aufgearbeitet.

Auch im Geräteraum 5 sind die Facheinteilungen und die Halterungen für den Atemschutz fertig installiert. Verlastet werden 3 Atemschutzgeräte vom Typ DA58 die 2 Jahre nach Indienststellung des Fahrzeuges nachgerüstet wurden.

November 2020 - Metz Tragkraftspritze – Restaurierung abgeschlossen

Die im LF16 befindliche TS 8/8 wurde nach Indienststellung des Fahrzeuges von der FF Memmingen eingebaut. Hiermit war es möglich, auch an unzugänglichen Wasserstellen anzusaugen. Hintergrund der Beschaffung war wohl, das  schwache Hydranten Netz Anfang der 60er Jahre. Der Memminger Stadtbach und seine Wasserkunst ist ein zuverlässige Wasserlieferant (außer am Fischertag) im Herzen von Memmingen.

Auch wurde das Fahrzeug für die nachbarschaftliche Löschhilfe im Altlandkreis von Memmingen seinerzeit eingesetzt. Hier erwies sich das Mitführen großer Schlauchmengen und einer TS als sehr hilfreich.

Aufgrund des Teil-Lockdown in Bayern wurden von Mitte November bis Februar 2021 alle Arbeiten am Fahrzeug eingestellt.